Dosenkunst

Michael Hönes -
Gegensatz und doch ein Ganzes

Bestandteil des Alltags, das durch seine Schlichtheit und technische Perfektion zum beliebten Konsumartikel und doch ungewollten Gegenstand verdammt wird:

Michael Hönes belebt sie wieder, die gebrauchte Getränkedose.

Er schafft einen eleganten Sprung zwischen Gegensätzen und reflektiert dabei das Lebensverhalten des Betrachters. Der Betrachter ist Konsument, jederzeit und überall, als listiger Mensch getarnt, schläft immer am Abgrund seines eigenen Wirkens. Er will nicht aufwachen, nicht alleine sein, da alle schlafen. Als Aufgewachter wirkt der Gegensatz im Bewusstsein. Es bedarf Mut aufzuwachen, um den Sprung zur anderen Seite zu unternehmen. Der Sprung in eine andere Welt, eine Welt geprägt durch Vorurteile und nicht durch Erfahrungen. Als Betrachter beider Seiten kommt er schnell zur Erkenntnis, dass es keine Gegensätze gibt, sondern nur ein Ganzes, nur eine Welt.

Michael Hönes lebt in Afrika und baut Möbel und Häuser aus Dosen. Er motiviert den Betrachter zu anderen Wahrnehmung und zum Sprung in eine andere Welt. Er baut Vorurteile ab.
Die Dose lebt in allen globalen Ebenen und Schichten und sie verkörpert den Gegensatz von Nutzen und Abfall. Es gibt keine vollen Dosen ohne leere Dosen. Der Schlafende sieht allerdings nur die vollen Dosen, der Wache hingegen sieht die vollen und die leeren Dosen.

Es gibt keine Verpackungen und keinen Konsum oder keinen Konsum und keine Verpackungen. (MICHAEL HÖNES)

Hönes sagt, seine Arbeiten soll helfen Schlafende aufzuwecken. Es werden jene sein, welche die zukünftigen Wege bereiten und Brücken bauen um jeder Person die positive Erfahrung des Gegensatzes zu ermöglichen. Gegensätze wie ökonomisch-ökologisch, hell-dunkel, voll-leer, arm-reich sind ein Teil des Lebens und der Betrachter identifiziert sich immer zuerst mit dem ihm Vertrauten. Der Betrachter in Europa identifiziert sich mit: ökologisch, hell, voll, reich. Der Betrachter in Afrika identifiziert sich mit: ökonomisch, dunkel, leer, arm.

Europa - Afrika. Ein ideales Bild des Gegensatzes und doch ein Ganzes.


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